Treffen der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Kommunalen Jobcenter in Bad Soden-Salmünster

Konsequente Digitalisierung führt zu mehr Bürgernähe

In der Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Jobcenter (AG KJC) in Hessen tauschen sich die jeweiligen Vorstände, Geschäftsführungen und Leitungen über wesentliche operative und strategische Fragen aus. Mit sechzehn Kommunalen Jobcentern, die innerhalb des sogenannten Optionsmodells die Aufgaben nach dem Sozialgesetzbuch II in vollständiger Eigenverantwortung wahrnehmen, ist Hessen traditionell bundesweiter Vorreiter und trägt zu Recht den Titel „Optionsland Nr.1“. 
 
Mitte März traf sich die AG KJC auf Einladung des Kommunalen Centers für Arbeit (KCA) im Main-Kinzig-Kreis. Bei der zweitägigen Sitzung in Bad Soden-Salmünster stand unter anderem das Thema Digitalisierung im Fokus. Jewgenij Singer, Projektleiter Digitalisierung im KCA, referierte zu den technischen Voraussetzungen und Potenzialen eines sprachbasierten, KI-gestützten Chatbots. Gemeinsam mit anderen Fachleuten aus der Jobcenter-Welt arbeitet er am Konzept einer weitreichenden Lösung: „Menschen im Leistungsbezug werden in Zukunft direkt mit dem Chatbot telefonieren und dort ihre Fragen und Anliegen vortragen können. Der Chatbot agiert interaktiv, verfügt über Schnittstellen in alle relevanten Systeme und trainiert sich dank Künstlicher Intelligenz stetig selbstständig weiter“, skizziert Singer die Vision. Er schränkt aber ein, dass es noch ein bis zwei Jahre dauern könne, bis die Lösung startreif sei.
 
„Die Vorteile liegen auf der Hand“, ergänzt Beate Langhammer, die Vorstandsvorsitzende des KCA moderierte als Co-Sprecherin der AG KJC die Tagung in Bad Soden-Salmünster. „Der Chatbot macht nie Urlaub, er hat nie Feierabend – kurzum er ist für unsere Klientinnen und Klienten rund um die Uhr erreichbar!“ Zugleich schaffe diese Innovation auch eine erhebliche Entlastung für die Mitarbeitenden in den Jobcentern. „Unsere Kolleginnen und Kollegen werden sich deutlich störungsfreier auf ihre Kernaufgaben in der Beratung, Qualifizierung, Integration und Leistungsgewährung konzentrieren können“, so Langhammer, die darin eine klassische Win-win-Situation sieht. Die Verantwortlichen der hessischen Kommunalen Jobcenter zeigten große Einigkeit bei dem Entschluss, den vorgezeichneten Weg konsequent weiter beschreiten zu wollen, um als bürgernahe, unbürokratische Dienstleister auch zukünftig optimal für die Belange Betroffener aufgestellt zu sein.
 
Aktueller Überblick
 
Die Zahl der Arbeitslosen nach dem SGB II ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Sie liegt bei einer Quote von 3,9 Prozent. Das entspricht im März 2024 exakt 9.033 Arbeitslosen im MKK. Die Anzahl der Leistungsbeziehenden nach dem SGB II betrug in diesem Zeitraum 28.354 Personen. Es gelang dem Jobcenter im Dezember 232 Arbeitsuchende in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Zahl der Neuanträge lag bei 553. Im gleichen Zeitfenster nahmen 935 Klient*innen des KCA-Jobcenters an einer Maßnahme der aktiven Arbeitsförderung teil. Die Bandbreite dieser Maßnahmen ist sehr weit und reicht von niedrigschwelligen Angeboten bis hin zu arbeitsmarkt-nahen Qualifizierungen. Zusätzliche Informationen können Sie der beigefügten Übersicht entnehmen.
 
BU 1: KCA-Vorstandsvorsitzende Beate Langhammer (Bildmitte) moderiert als Co-Vorsitzende der AG KJC die zweitägige Sitzung in Bad Soden-Salmünster.
BU 2: Jewgenij Singer, Projektleiter Digitaliserung im KCA, referiert zum Thema Chatbot.