Dr. Katja Leikert bei Umicore: Brennstoffzellen-Technologie braucht bessere Infrastruktu

Hanau – Vergangene Woche besuchte Dr. Katja Leikert, CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis

Hanau, auf Einladung der Fachvereinigung Edelmetalle (FVEM) und der Umicore AG & Co. KG den
größten deutschen Standort des Unternehmens in Hanau-Wolfgang. Gemeinsam mit Vertretern des
Unternehmens, darunter Vorstand Dr. Bernhard Fuchs, und dem FVEM-Geschäftsführer York Tetzlaff,
diskutierte sie aktuelle Herausforderungen und Chancen im Bereich der Brennstoffzellentechnologie
und des Recyclings von Edelmetallen.
Umicore ist mit fast 1000 Mitarbeitern am Standort Hanau ein weltweit führendes Unternehmen der
Edelmetallindustrie. Umicores Geschäftskonzept basiert auf dem Komplettangebot des geschlossenen
Materialkreislaufs bei dem Umicore Hightechprodukte aus Edelmetallen herstellt und am Ende des
Lebenszyklus ebenfalls recycelt. Der Besuch zeigte die enorme Bedeutung von grünem Wasserstoff und
Brennstoffzellen für die künftige Dekarbonisierung, insbesondere des Schwerlastverkehrs. „Besonders
bei LKWs sind Brennstoffzellen eine vielversprechende Alternative, um den CO2-Ausstoß zu
verringern“, erklärte Dr. Fuchs.
Ein zentrales Thema des Gesprächs war das „Henne-Ei-Dilemma“: Die Brennstoffzellentechnologie
könne ihr volles Potenzial erst dann entfalten, wenn eine gut ausgebaute Wasserstoffinfrastruktur
vorhanden sei. „Ohne eine verlässliche Infrastruktur für Wasserstoff wird es schwierig, die Technologie
im großen Stil in den Markt zu bringen“, betonte Dr. Leikert. „Wir brauchen hier in Deutschland
dringend den Ausbau der Infrastruktur und gezielte Förderung, um Innovationen wie die
Brennstoffzelle voranzubringen und eine Abwanderung von Know-how nach China zu verhindern. „Seit
dreißig Jahren wird an der Brennstoffzelle in Hanau geforscht und hier wird auch produziert. Die
Abwanderung der Photovoltaikindustrie muss uns eine Mahnung sein!“
Auch die nachhaltige Rohstoffsicherung und der Edelmetallkreislauf wurden diskutiert.
„Ressourcenschonendes Recycling war schon immer die DNA der Edelmetallwirtschaft und ist ein
wichtiger Wettbewerbsvorteil“, so FVEM-Geschäftsführer Tetzlaff. „Und bei dem Thema
Dekarbonisierung haben sich – wie der Vorreiter Umicore – viele Mitgliedsunternehmen der
Fachvereinigung Edelmetalle messbare Ziele gesetzt, um ihren CO2-Fußabdruck hin zu Net Zero zu
reduzieren“, betonte Tetzlaff.
„Wir arbeiten stetig an der nächsten Generation von Brennstoffzellenkatalysatoren, um die Effizienz zu
steigern und die Edelmetallausnutzung zu verbessern“, erklärte Sascha Toelle, Global Commercial
Manager Fuel Cell & Stationary Catalysts bei Umicore. Recyceltes Edelmetall, wie Platin und Iridium,
spiele dabei eine zentrale Rolle, da dadurch weniger Metalle in Minen abgebaut werden müssten, die
Versorgungssicherheit erhöht werden könne und sich die Ökobilanz der Produkte verbessere.
Dr. Leikert unterstrich zum Abschluss die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Politik und
Industrie: „Unternehmen wie Umicore sind entscheidend, um unsere Klimaziele zu erreichen. Aber es
liegt auch an der Politik, die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Technologien wie die
Brennstoffzelle ihren Beitrag zur Dekarbonisierung leisten können.