
Offenbach lässt die Zahlen sprechen – und sie erzählen eine klare Sommergeschichte: Zwei kräftige Hitzephasen Anfang Juli und Mitte August, dazwischen ein Juli mit Gewitterpaketen und ergiebigem Regen, insgesamt deutlich mehr Sonne als üblich. Deutschlands Sommer-Mitteltemperatur landete bei 18,3 °C – +2,0 K gegenüber 1961–1990 und +0,7 K gegenüber 1991–2020. Beim Niederschlag ergaben sich rund 227 l/m² (etwa 5–6 % unter den Vergleichsperioden), während die Sonnenscheindauer mit ca. 720 Stunden deutlich im Plus lag. So die vorläufige Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Im Klartext aus der Meteoleitstelle: Sommer 2025 war warm, mit Wetterumschwüngen, die man im Studio auf den Karten förmlich „sägezahnartig“ sieht – Hitze, Abkühlung, Regen, dann wieder Sonne. Kein Ausreißer nach oben wie 2003, aber im oberen Regal der modernen Sommer einzuordnen.
Temperatur: Hitze-Spitzen – aber auch Frische-Kicks in den Nächten
In der ersten Julidekade schoss die Hitze in der breiten Landesmitte auf Werte weit über 35 °C, in klimatisch begünstigten Lagen nahezu 40 °C. Nach kühleren Julitagen legte die Atmosphäre Mitte August erneut nach, wiederum mit deutlich über 30 °C in vielen Regionen. Bemerkenswert – und meteorologisch wohltuend – waren sehr kühle Nächte zum Sommerende, lokal mit Tiefstwerten um den Gefrierpunkt in geschützten Tallagen der Mittelgebirge. Diese Spanne erklärt, warum sich selbst ein warmer Sommer für viele nicht als Dauerhitze anfühlte. Basis: DWD-Auswertung der Messnetze.
Niederschlag: Juli als Regenmotor, Mitte häufig im Defizit
Die Sommer-„Wasserbilanz“ liest sich dreigeteilt: trockener Juni, nasser Juli, trockener August. In der Mitte Deutschlands blieb die Quartalsmenge teils unter 200 l/m², während an den Alpen 500 bis über 700 l/m² zusammenkamen – ein klassischer Süd-Nord-Kontrast bei Gewitter- und Staulagen. Ein Starkregentag brachte im Südschwarzwald über 110 l/m² binnen 24 Stunden. Der DWD betont: Werte sind vorläufig, das Bild ist jedoch belastbar.
Sonne: Südwest mit Extra-Schichten, Nordwest und Alpen teils verhalten
Mit rund 720 Sonnenstunden lag der Sommer klar über dem Soll – und das Südwestdeutschland stach mit nahe 800 Stunden heraus. Im nordwestlichen Tiefland und an den Alpen rutschten manche Orte dagegen unter 600 Stunden. Für viele fühlte sich der Sommer dadurch „freundlicher“ an, als die Juliregen vermuten ließen.
August-Finale: viel Strahlung, wenig Regen in der Landesmitte
Zum Abschluss des meteorologischen Sommers leuchtete die Sonne vielerorts ungewöhnlich häufig. Besonders die westliche Landesmitte glänzte mit > 250 Sonnenstunden im August – die Trockenheit machte sich dort entsprechend deutlich bemerkbar, ehe zum Monatsende stellenweise Schauer und Gewitter eingriffen.
Einordnung über Deutschland hinaus
Europaweit meldeten Klimadienste schon im Juni herausragende Hitzeepisoden – ein Rahmen, in den sich die deutsche Sommerchronik nahtlos einfügt. Internationale Agenturen beschrieben die Ende Juni/Anfang Juli-Hitzewelle als großräumiges Ereignis mit massiven Auswirkungen in West- und Südeuropa. Solche Episoden sind im Trend häufiger und intensiver geworden – ein Muster, das auch die Sommerstatistik 2025 spiegelt.
Weitere Informationen unter : https://meteozentrale.de/sommer-2025-warum-sprechen-wir-von-zwei-hitzewellen-und-einem-nassen-juli/