
Südeuropa stöhnt unter der Glut. Auf Sizilien zeigt das Thermometer derzeit bis zu 47 Grad Celsius, die Luft steht, die Nächte bringen kaum Abkühlung, und die Menschen suchen verzweifelt nach Wegen, dem Hitzestress zu entkommen. Was früher als sonniger Traumurlaub galt, wird für viele Einheimische und Touristen zur Belastungsprobe.
Die aktuelle Hitzewelle trifft nicht nur Italien, sondern große Teile Südeuropas mit voller Wucht. Besonders betroffen ist die Region Apulien, wo in den letzten Tagen mindestens fünf Menschen an den Folgen der extremen Temperaturen ums Leben kamen. In Griechenland, wo die Akropolis sonst mittags unter Touristenströmen verschwindet, bleibt das Wahrzeichen nun wegen Temperaturen um die 43 Grad zeitweise geschlossen. Selbst nach Sonnenuntergang bringt die Nacht kaum Erleichterung.
Heißes Meer, heiße Lüfte
Meteorologe Jürgen Vogt vom WDR liefert eine wissenschaftliche Einordnung für die dramatische Lage: Das Mittelmeer ist aktuell rund fünf Grad wärmer als im langjährigen Durchschnitt – ein Rekordwert. Normalerweise dient das Meer als natürlicher „Kühler“ für heiße Luftmassen. Doch in diesem Jahr bleibt die heiße Luft nahezu ungebremst und trifft auf das Festland mit voller Intensität. Das Ergebnis: flächendeckende Hitzerekorde, die das Leben in der Region massiv beeinflussen.