
Wächtersbach. Mit Verwunderung nimmt Bürgermeister Andreas Weiher eine Pressemitteilung der CDU Wächtersbach zum Thema Brauereigelände wahr. In dieser wird behauptet, dass Magistrat und Bürgermeister den Beschluss aus 2024 ignoriert hätten, einen Investorenwettbewerb durchzuführen. „Wir haben eine großartige Lösung erarbeitet. Schade, dass die CDU nun das Haar in der Suppe sucht“, sagt Weiher. Außerdem seien die führenden CDU-Köpfe in der Bewertung der Entscheidung uneins: „Immerhin bekennt sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Michael Pierz als einziger aus der Wächtersbacher CDU zum Verkauf an die regionalen Projektierer Kleespieß und Art-Bau.“ sagt Weiher, der das Handeln der CDU auf den Bürgermeisterwahlkampf zurückführt.
„Wir haben die Entscheidung pro Investorenwettbewerb nicht ignoriert. Das Gegenteil war der Fall“, sagt Bürgermeister Weiher. Die Rahmenbedingungen seien von ihm und seinen Mitarbeitenden konsequent bearbeitet worden
Man kann diesen Prozess in vier Phasen zusammenfassen: erstens Erarbeitung der Beschlüsse der zuständigen Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung über die konkreten Rahmenbedingungen der Ausschreibung, zweitens das Bewerbungsverfahren der Investorenbüros (mindestens 8 Monate Abgabefrist), drittens die Angebots-Auswertung und Beurteilung eines Fachbüros, viertens die Vorlage an die Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung. Allein die jeweiligen Einladungsfristen und die Vorbefassung der Ausschüsse kosten enorme Zeit für Verwaltung und Stadtverordnete, zumal man neben Einladungsfristen auch Urlaubszeiten der Stadtverordnetenversammlung berücksichtigen muss“, sagt Weiher. Zudem hätte die Stadt einen Geldbetrag von etwa 15.000 Euro für jedes teilnehmende Büro anbieten müssen. Erst dann befassten sich die Büros mit einem Projekt dieser Größenordnung. Die aktuellen Erfahrungen mit Investorenwettbewerben seien aufgrund völlig veränderter Marktlage ernüchternd. Außerdem bestehe das Risiko, dass ein gewinnender Vorschlag seitens des Investors am Ende nicht finanziert werden kann.
Weiher berichtet: „Parallel zur Vorbereitung des Investorenwettbewerbs kam der regionale Unternehmer Frank Kleespies auf die Stadt zu. Diese Gespräche führten zum nun beschlossenen Angebot.“ Dass am Ende dieser Entscheidungsphase noch ein zweiter Investor, nämlich ART-Bau, Interesse bekundet hatte, habe zu einer weiteren, aber akzeptablen, Verzögerung geführt. „Ich habe beide Interessenten mit Erfolg zusammengebracht, auch wenn das noch mal Zeit gekostet hat“, so der Bürgermeister. Letztlich hätten die Stadtverordneten auf Empfehlung von Bürgermeister und Magistrat völlig freie Hand gehabt: Investorenwettbewerb oder Verkauf an die Firmen Kleespieß und Art-Bau.
„Wir haben transparent gearbeitet und sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, zuverlässige regionale und erfolgreiche Partner zu finden. Ich bin überzeugt, dass wir beim Brauereigelände eine seriöse Lösung bekommen werden“, sagt Weiher: „Schade, dass man meine erfolgreiche Arbeit drei Monate vor der Bürgermeisterwahl auf diese Weise in Frage stellt.“ Für ihn zähle letztlich das Ergebnis. „Es war nach allen bekannten Fakten eine sehr gute Entscheidung der 22 zustimmenden Stadtverordneten, von anwesenden 33, sich für den kurzen Weg mit Firma Kleespieß und Art-Bau zu entscheiden“, ist Weiher überzeugt.