Interview mit Bürgermeister Dominik Brasch und Kurdirektor Stefan Ziegler, die den Teilneubau der Spessart Therme befürworten: Die Spessart Therme steht sinnbildlich für das, was Bad Soden-Salmünster ausmacht: Gesundheit, Erholung und touristische Attraktivität. Nach über 50 Jahren Dauerbetrieb ist klar: Die bestehende Therme kann nicht einfach so weiterbetrieben werden. Bürgermeister Dominik Brasch und Kurdirektor Stefan Ziegler berichten im Interview, wie sich die Stadt mit großem Verantwortungsbewusstsein mit unterschiedlichsten Wegen beschäftigt hat – und warum nun der Zeitpunkt für eine Grundsatzentscheidung gekommen ist.

Öffentlichkeit umfassend zu informieren. Am 30. Juni soll dann der Grundsatzbeschluss gefasst werden. Es handelt sich ausdrücklich nicht um ein Schnellverfahren, sondern um einen sorgfältig vorbereiteten, demokratischen Prozess.

Ziegler: Bei einer positiven Entscheidung durch die Gremien sprechen wir nicht von einem sofortigen Baubeginn. Bis zur Realisierung sind noch umfangreiche Planungen, Genehmigungen und europaweite Ausschreibungen notwendig. Realistisch ist ein Beginn der Bauarbeiten frühestens ab dem Jahr 2028. 
Der öffentliche Austausch ist uns wichtig. Wir sprechen hier über ein Projekt, das unsere Stadt über Jahrzehnte prägen wird. Dafür braucht es Information, Mitnahme und Beteiligung.
Abschließend: Wie blicken Sie persönlich auf die anstehende Grundsatzentscheidung?
Ziegler: Es geht um weit mehr als ein Gebäude. Es geht um Lebensqualität, wirtschaftliche Entwicklung und Perspektiven für die Zukunft. Und es geht darum, dass wir die Grundlagen gelegt haben – auf dieser Basis können die Verantwortlichen nun eine gute Entscheidung treffen.
Brasch: Ich habe großen Respekt vor der Dimension dieser Entscheidung – und ich bin mir der Verantwortung bewusst. Nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Bürger dieser Stadt. Ich bin überzeugt, dass wir mit der favorisierten Variante eines Teilneubaus der Spessart Therme eine nachhaltige, tragfähige und wirtschaftlich vertretbare Lösung gefunden haben.
Was dabei häufig übersehen wird: Die Therme ist kein reines Freizeitangebot, sondern eine tragende Säule unserer lokalen Wirtschaft. Laut dem Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Institut für Fremdenverkehr (dwif) erwirtschaftet der Tourismus in Bad Soden-Salmünster jährlich über 60 Millionen Euro Bruttoumsatz. Nach Abzug der Vorleistungen bleiben etwa 40 Millionen Euro Einkommensbeitrag in der Stadt – das entspricht über 1.300 gesicherten Arbeitsplätzen. Die Therme trägt daran einen maßgeblichen Anteil. Diese wirtschaftliche Bedeutung wiegt schwer – und unterstreicht die Bedeutung der Spessart Therme für Bad Soden-Salmünster eindrucksvoll.