
Am 29. Januar 2025 ruft das „Aktionsbündnis Wirtschaftswarntag“ gemeinsam mit rund 50 Wirtschaftsverbänden und Unternehmerinitiativen zum ersten bundesweiten „Wirtschaftswarntag“ auf. Die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig (WI-MKK) unterstützt den Warntag vor der anstehenden Bundestagswahl, da sich viele Forderungen des Aktionsbündnisses wie „Wirtschaft retten, bevor es nichts mehr zu retten gibt“ mit denen der Wirtschaftsinitiative decken. „Der Wirtschaftswarntag fordert von den Parteien, die Stärkung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt des Wahlkampfes zu rücken und eine Wirtschaftswende nach der Bundestagswahl einzuleiten. Zentrale Forderungen wie eine geringere Steuerbelastung, weniger Bürokratie, gedeckelte Sozialabgaben, geringere Energiekosten und mehr Flexibilität im Arbeitsrecht hören wir auch von unseren Mitgliedsunternehmen“, sagt Kerstin Cieslik-Pfeifer, Geschäftsführerin der Wirtschaftsinitiative Mittelstand. „Nur mit einer Wirtschaftswende können die Chancen unserer regionalen Unternehmen im internationalen Wettbewerb wieder verbessert werden.“
Wie dramatisch die Wirtschaftslage für die regionale Wirtschaft ist, zeigt sich in aktuellen Statements von Mitgliedsunternehmen der WI-MKK. Jörn Rohde, Geschäftsführer der ROHDE Schutzgasöfen GmbH in Hanau, bezeichnet die Lage als katastrophal. „Unsere Kunden – aus der thermochemischen Wärmebehandlungsindustrie – müssen 20 bis 30% vom Umsatz für Energie bezahlen. Bei Energiepreisen, die teilweise ein Vielfaches unserer europäischen Nachbarn betragen, kann die deutsche Wirtschaft nicht mehr lange durchhalten. Unternehmen brauchen Erleichterungen und nicht ständig neue Richtlinien, an die sie sich anpassen müssen. Wir brauchen Sinn und Verstand und keine ideologischen Grundsatzentscheidungen in der Politik.“ Vom Wirtschaftswarntag erhofft er sich eine positive Signalwirkung: „Wir brauchen einen Aufschwung und wir müssen den Standort Deutschland sichern. Und das geht nur, wenn unser Staat die Unternehmen, die für Arbeitsplätze in Deutschland sorgen, endlich unterstützt und ihnen nicht weiter Steine in den Weg legt. Wenn das in der Politik verstanden wird und der Wähler Parteien unterstützt, die diese Positionen teilen, haben wir mit diesem Warntag alles erreicht!“
Auch Andreas Janka, Geschäftsführer der mp group GmbH in Hanau, äußert sich kritisch zur Situation des Mittelstands: „Die aktuelle Wirtschaftssituation ist insbesondere für den Mittelstand herausfordernd und für viele Unternehmen so dramatisch wie lange nicht mehr. Digitalisierung und der Fachkräftemangel stellen viele Unternehmen vor große Probleme. In unserer Branche, der Digitalisierung und IT-Beratung, sehen wir aber auch Chancen. Für eine erfolgreiche Wirtschaftswende brauchen wir entschlossenere politische Maßnahmen. Dazu zählen Investitionen in Bildung und Weiterbildung, insbesondere im Bereich digitaler Kompetenzen, der konsequente Ausbau der digitalen Infrastruktur und eine stärkere Förderung von KMUs, die die Transformation anführen.“
Thomas Zinser, Geschäftsleitung Maschinenfabrik Wüstwillenroth GmbH aus Birstein, stellt klar: „Von der Gesellschaft wünsche ich mir, dass wieder allen bewusst wird, dass wir durch faire Leistung unseren Wohlstand behalten und ausbauen können. Vom Verwaltungsapparat wünsche ich mir, dass gesunder Menschenverstand umgesetzt wird und somit viele dadurch freiwerdende Arbeitskräfte wieder auf dem Markt zur Verfügung stehen. Von der Regierung erwarte ich, dass diese unterscheiden kann, welche Probleme sie angehen muss und das auch tut, und welche Probleme mit den nötigen Freiheiten die Unternehmen selber lösen.“
IHK-Konjunkturumfrage: Schlechte Stimmung im regionalen Mittelstand
Passend zum Warntag offenbart die jetzt veröffentlichte Konjunktur-Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern aus dem Winter 2024/2025 die weiter schlechte Stimmung der regionalen Wirtschaft. Vor allem schwinde laut IHK das Vertrauen in den Wirtschaftsstandort Deutschland weiter; drei von vier Unternehmen – und damit so viele wie nie zuvor – sehen in den aktuellen Rahmenbedingungen ein Risiko für ihr Unternehmen. „Daher ist es umso wichtiger, dass bundesweit eine große Zahl an Wirtschaftsverbänden mit dem Warntag auf die Kittelbrennthemen vor allem des Mittelstands aufmerksam macht. Ob sich was ändern wird, werden wir dann aber erst nach der Bundestagswahl erfahren“, so Kerstin Cieslik-Pfeifer.
Seitens der Wirtschaftsinitiative wird es keine Wahlempfehlung geben, da sich die Initiative zur Neutralität verpflichtet.
Die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig besteht seit 2019. Ihr Ziel ist es, die wirtschaftliche Stabilität und Prosperität der hiesigen Unternehmen sicherzustellen und zu fördern. Unter wi-main-kinzig.de gibt es weitere Infos zur Initiative.
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Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig e.V.