Die junge Mannschaft des TV Gelnhausen bleibt weiterhin nervenstark und setzt ihren Aufwärtstrend fort. Nach dem bärenstarken Heimerfolg im Vier-Punkte-Spiel gegen die TuS 04 Dansenberg folgte im nächsten Duell zweier Tabellennachbarn der nächste Erfolg. Mit 32:28 (19:15) gewinnen die Barbarossastädter bei den Bergischen Panthern und verbessern sich in der Tabelle mit 13:17 Punkten auf den neunten Platz. Die Formsteigerung kommt gerade rechtzeitig zum Weihnachts-Derby gegen die HSG Rodgau-Nieder-Roden am kommenden Freitag.
„Wir wollten an unser bissiges Abwehrspiel aus der Partie gegen Dansenberg anknüpfen, da auch die Bergischen Panther mit ihren wurfgewaltigen Rückraumschützen ein ähnliches Profil aufweisen. Das haben die Jungs sehr gut umgesetzt. Wir konnten somit auswärts zwei wichtige Punkte gegen eine individuell sehr starke Mannschaft holen. Es war ein verdienter Sieg nach einer sehr kämpferischen Leistung“, freute sich Cheftrainer Matthias Geiger über den starken Auswärtsauftritt seiner Mannschaft.
Der TVG musste kurzfristig auf Jannik Geisler und Henrik Müller verzichten, Felix Reinhardt und Thimo Wagner standen ohnehin nicht zur Verfügung. Dagegen wurde Julian Lahme rechtzeitig fit und Jonathan Malolepszy kam erneut bei den Siebenmetern zum Einsatz. Auch Michael Hemmer durfte nach längerer Verletzungspause ein paar Spielminuten sammeln. „Wir kämpfen nicht nur gegen einen Gegner, sondern auch mit anderen Widrigkeiten“, sagte Geiger angesichts der vielen Ausfälle.
Durch das Fehlen von Geisler und Müller musste das Trainerteam die halblinke Position quasi neu kreieren. Hier war es vor allem Silas Altwein, der als Allzweckaffe in die Bresche sprang und einen tollen Job erledigte. Auf der rechten Angriffsseite wehselten sich Tim Altscher und Benny Wörner auf Rechtsaußen ab, außerdem erhielt Lasse Georgi mehr Spielanteile. „Die enge personelle Situation beraubt uns natürlich auch einiger Wechseloptionen. Aber die Jungs haben das sehr gut kompensiert und wirklich über 60 Minuten einen tollen kämpferischen Handball gezeigt“, sagte Geiger.
In der Tat. Trotz der kniffligen Aufstellungsproblematik präsentierte sich der TVG top eingestellt und war von Beginn an voll da. Insbesondere bei längeren Angriffsphasen fand man nicht zuletzt durch Altwein und Fynn Hilb immer wieder gute Lösungen, um zu klaren Torchancen zu kommen. Das erste Tor der Partie erzielte Altscher. Als Yannik Mocken in der sechsten Minute das 4:3 für die Rotweißen erzielen konnte, sollte die Führung im Lauf der Partie nicht mehr wechseln. Es war gleichzeitig die Ouvertüre zur stärksten Phase der Gelnhäuser.
Hilb und Co. machten einfach da weiter, wo sie in der Vorwoche gegen Dansenberg aufgehört hatten. Mit herzerfrischendem Handball, konzentrierter Abwehrarbeit und einer effizienten Torausbeute schraubten sie das Ergebnis bis zur 16. Minute schnell auf 13:6. In der Folgezeit versuchte der Gastgeber bis zur Pause wieder auf Tuchfühlung heranzukommen, doch immer, wenn sich das Blatt zugunsten der Bergischen Panther drehen wollte, war Julian Lahme zur Stelle und zog den Gastgebern mit Glanzparaden den Zahn. So ging der TVG beim 19:15 immerhin noch mit einem Vier-Tore-Vorsprung in die Pause.
Für den zweiten Durchgang hatten sich die Gastgeber vor rund 250 Zuschauern in der Burscheider Max-Siebold-Halle viel vorgenommen und als Jonas Kämper in der 39. Minute den 18:19-Anschlusstreffer erzielte, drohte die Partie zu kippen. „Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten wir einen kleinen Hänger. Wir haben zwar tolle Chancen herausgespielt, scheiterten aber am starken gegnerischen Torhüter. Doch in diese Phase stand unsere Abwehr enorm gut“, sagte Geiger.
Und vorne behielt Malolepszy die Nerven. Es sollte sich auszahlen, dass er wenigstens für die Strafwürfe wieder einsatzbereit ist. Mit drei Siebenmetertreffern in Folge hielt der Kapitän seine Mannschaft im Spiel. Von zwölf Siebenmetern konnte er zehn verwandeln und war damit erfolgreichster Schütze seines Teams. Mocken (8) sowie Hilb (5) und Altwein (4) folgen.
So konnte sich der TV Gelnhausen wieder berappeln und schnell einen erneuten Vorsprung herausschießen. Mocken traf nach 49 Minuten zum 25:21. In der restlichen Spielzeit gab sich der TVG keine Blöße mehr und spielte die Partie routiniert zu Ende. So überstand man auch eine doppelte Unterzahl in den Schlussminuten. Am Ende hieß es verdientermaßen 32:28 für die Rotweißen und der gemeinsame Jubel mit den mitgereisten Fans kannte keine Grenzen.
Nach zwei überzeugenden Siegen in Folge gegen direkte Konkurrenten zeigt die Formkurve bei den Barbarossastädtern steil nach oben. Umso mehr können sich die Fans jetzt auf den Jahresabschluss am 22. Dezember freuen. Zur ungewohnten Anstoßzeit am Freitagabend (20 Uhr, Rudi-Lechleidner-Halle) empfängt der TVG die HSG Rodgau-Nieder-Roden zum Weihnachts-Derby. Es ist gleichzeitig der Auftakt zur Rückrunde.
Eine stimmungsvolle Kulisse wird erwartet. Die Anhänger haben die Möglichkeit ihre bestellten Fan-Pakete im Rahmen der Crowdfunding-Aktion mitzunehmen und auch weitere Pakete zu bestellen. Außerdem verkaufen Malolepszy und Co. nach der Partie Glühwein mit den limitierten TVG-Weihnachtstassen. Gemeinsam mit allen Zuschauern möchte man die Weihnachtszeit einläuten und den Abend ausklingen lassen